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Informationen aus dem Rathaus

Jeder Einzelne leistet seinen Beitrag zum Wohl einer Gemeinschaft. Das ist die Basis für ein Team, eine Gesellschaft und die gesamte Zivilisation.“ – Vince Lombardi

Tapinoma magnum

Tapinoma magnum: Fremde Ameisenart breitet sich in Herxheim aus


Tapinoma magnum kommt in Deutschland hauptsächlich in besiedelten und vegetationsarmen Gebieten vor: Friedhöfe, Gärten, Parks und Parkplätze, in der Nähe von Mauern, unter Platten und Pflastersteinen, aber auch in und unter Blumenkästen oder in Stein- und Schottergärten fühlt sich diese Art besonders wohl. Auch offener Boden in exponierten, sonnigen Bereichen ist sehr beliebt. Rasen, Waldfläche und feuchte, stark bewachsene Umgebung schätzt Tapinoma magnum dagegen nicht besonders. Die Nester der mediterranen Ameise sind unterirdisch angelegt und erreichen eine Tiefe von bis zu einem Meter. Die Nesteingänge sind dabei sehr gut erkennbar durch feines, ausgegrabenes Material, das um die Eingänge abgelagert wird.

Besonderheiten der Tapinoma magnum

Optisch fällt Tapinoma magnum durch ihren glänzenden, schwarzen Körper auf, gilt jedoch entgegen ihres Namens als nicht besonders groß. Die Arbeiterinnen erreichen Größen von etwa 2 bis 3,5 mm und zeichnen sich somit durch eine auffallende Größenvariabilität aus.

Eine weitere besondere Eigenschaft der Tapinoma magnum ist der starke und unangenehme Geruch, den sie absondert, wenn sie sich gestört oder bedroht fühlt: Die zu den Drüsenameisen zählende Art riecht nach ranziger Butter. Jedoch fällt nicht nur der Geruch negativ auf: Die Tiere stechen zwar nicht, gelten aber als aggressiv und beißen rasch. Nachgewiesen ist auch die Verdrängung heimischer Ameisenarten, was eine ökologische Dysbalance nach sich ziehen kann.

Superkolonie in Herxheim

Ein großer Unterschied zu heimischen Ameisenarten ist die polygyne Koloniebildung der Tapinoma magnum: Diese Ameise duldet zahlreiche fertile, eierlegende Königinnen gleichzeitig und bildet durch Zusammenschlüsse einzelner Kolonien sogenannte Superkolonien aus, die sich über mehrere Quadratkilometer erstrecken können.

Mit dem Problem einer solche Superkolonie sieht sich die Ortsmitte Herxheims konfrontiert: Ein Fachgutachten, das in den vergangenen Wochen vom Institut für Schädlingskunde erstellt wurde, weist das folgende Verbreitungsgebiet der Tapinoma magnum gesichert nach:

  • Friedhof Herxheim
  • Keßlerstraße beidseitig
  • Peter-Betz-Straße am Übergang zur Keßlerstraße
  • Kirchberg Nord- und Südseite
  • Untere Hauptstraße 147-155 beidseitig
  • Burggasse (westliche Straßenseite)
  • Niederhohlstraße (östliche Straßenseite) bis zur Einmündung Bussereaustraße

Effektive und nachhaltige Schädlingsbekämpfung

Um die weitere Ausbreitung der Kolonie und damit verbunden weitere Schäden an Gehwegen, gepflasterten Flächen und Isolierungen von Gebäuden zu verhindern, aber auch, um heimische Ameisenarten vor dem Eindringling zu schützen, ist die effektive und nachhaltige Bekämpfung unbedingt erforderlich.

„Bekämpfungsmaßnahmen gegen ausgedehnte Superkolonien gebietsfremder Ameisenarten können nur erfolgreich sein, wenn Kommune und Anwohner zusammenarbeiten und auf diese Weise die Ameisen sowohl im öffentlichen Raum als auch auf Privatgrundstücken bekämpft werden. Je mehr Betroffene keine Maßnahmen durchführen (lassen), desto geringer ist die Chance, den Befall deutlich zu reduzieren oder sogar zu tilgen“, sagt Diplom-Biologe Dr. Felke, Sachverständiger des Instituts für Schädlingskunde.

Welche Mittel sind wirksam?

Zur Bekämpfung von Tapinoma magnum kommen zucker- und eiweißhaltige Ködergele zum Einsatz, die einen insektiziden Wirkstoff enthalten. Jedoch gelten lediglich zwei Insektizide als nachhaltig wirksam: Maxforce Quantum gilt aufgrund seines verzögerten Wirksamkeitsbeginns als besonders erfolgreich. Advion Ameisen Gel wird erst durch den Stoffwechsel der Ameise zu seiner insektiziden Form bioaktiviert und birgt somit nur eine sehr niedrige Umweltbelastung.

Bei starkem Befall wird jedoch empfohlen, professionelle Schädlingsbekämpfung hinzuzuziehen. Diese verfügt über die notwendigen Mittel und Techniken, um die Ameisen effektiv zu bekämpfen und eine nachhaltige Lösung zu gewährleisten.

Umsetzung der Maßnahmen in den kommenden Wochen

Die Verbandsgemeindegärtnerei wird in den kommenden Wochen die Superkolonie der Tapinoma magnum mit den beschriebenen Mitteln im öffentlichen Raum bekämpfen. Bürgerinnen und Bürger, deren Anwesen im Verbreitungsgebiet der Kolonie liegt und einen Befall aufweist, können den Wirkstoff bei der Verbandsgemeindeverwaltung erhalten. Hierzu informieren wir in den kommenden Wochen ausführlich.

Weitere Infos 

Für weitere Informationen und Unterstützung bei der Bekämpfung von Tapinoma magnum in Herxheim wenden Sie sich bitte per E-Mail an die Verbandsgemeinde Herxheim: ameisenbekaempfung@herxheim.de

Sollten Sie vor dem Auslegen der Fraßköder eine zuverlässige Identifizierung der auf Ihrem Anwesen vorkommenden Ameisen wünschen, wenden Sie sich an das Institut für Schädlingskunde.